Meine Kindheit – Was hat mich geprägt?
Aufgewachsen bin ich Mitte der 50er Jahre sehr behütet in einer kleinen Stadt in Rheinland-Pfalz, gefördert und ermutigt insbesondere durch meinen Vater, dessen früher Krebstod die Familie in eine tiefe Krise stürzte. So übernahm ich bereits im Alter von 14 Jahren Verantwortung für die kleine Familie – es sollte mich bis weit ins Erwachsenenleben hinein sehr prägen; nicht zuletzt meine berufliche Laufbahn. Als „Kriegsenkelin“ hatte ich mit vielen – meist unausgesprochenen – Vorurteilen und altgedienten Leitgedanken zu kämpfen.
Berufswege – Ist der Weg das Ziel?
Ich arbeitete über 40 Jahre in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft, machte meinen Abschluss als Betriebswirtin und blieb dabei stets an psychologischen Themen interessiert. Diese ergaben sich durch meine Rolle als Assistentin von Geschäftsführungen, Reflektion meiner jeweiligen Arbeitssituation und Konflikte verschiedenster Art: Rollenkonflikte, Gleichberechtigung, Balance von Familie und Beruf und großer Schicksalsschläge im Privaten. Wohin sollte mich dies führen?
Meine Erfahrungen habe ich in einem Buchbeitrag in „Trauma in der Arbeitswelt„ veröffentlicht.
Wendepunkte – Schicksal als Chance
Ich hatte eine eigene Familie, bekam zwei wunderbare Söhne und erlebte den Wendepunkt durch den Tod meiner siamesischen Zwillingstöchter. Dies stürzte mich in eine tiefe Lebenskrise, die ich letztlich durch eine Familienaufstellung zu bewältigen lernte. Quasi ‚über Nacht‘ wurde ich meine Depression mit suizidalen Gedanken los. Jetzt wollte ich wissen: wie ist das möglich gewesen? Und: könnte dies anderen Menschen ebenso hilfreich sein?
Neue Berufswege – Wie ich Systemaufstellerin wurde?
Der Entschluss eine 4-jährige Ausbildung zur Systemaufstellerin zu absolvieren war schnell gefasst und ich organisierte meinen berufsbegleitenden Weg. Seither begeistert mich diese umfassende, wie vielfältige und tiefgehende Methode. Nach der Zertifizierung zur Systemaufstellerin habe ich in den vergangenen Jahren permanent zusätzliche Fortbildungen gemacht. Den Herausforderungen durch die Problemstellungen meiner Klienten begegne ich u.a. durch eine Ausbildung für Clearings und Rückführungen in frühere Leben, die sich als Belastung zeigen. Auch kann ich erkennen, wie das Channeln von Anteilen der Seelenmatrix große Entspannung bringt, wenn die Menschen erfahren mit welchen Urängsten sie ihre Seelenaufgabe in diesem Leben bewältigen sollen. Seit 2007 führe ich eine eigene Praxis.
Wie unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) meine Arbeit?
Ich bin zertifizierte Systemaufstellerin der DGfS und leite seit vielen Jahren die Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, seit 2019 auch Hessen. Meine ehrenamtliche Tätigkeit im Leitungsgremium der DGfS ist eine Herzensangelegenheit und bereichert mein Leben und Wirken. Wir konnten feststellen, dass die Methode der Systemaufstellungen inzwischen in weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens und der unterschiedlichen Professionen angekommen ist, weil die Wirksamkeit vielfältig bewiesen werden konnte. Seit einigen Jahren wird die Methode der Systemaufstellungen wissenschaftlich erforscht. Im Sommer 2018 habe ich eine erste Veranstaltung mit den forschenden Wissenschaftlern in der Universität Mainz organisiert, die guten Anklang fand. Im Herbst 2019 freute ich mich ganz persönlich auf die Gründung der DGfS Akademie, die Raum für Forschung, Lehre und Praxis der Aufstellungsarbeit bieten wird.
Ich leite die Forschungsgruppe „Das Phänomen‚ alleingeborener Zwilling/-Mehrling – Wie ein vorgeburtlicher Vorgang unser Leben nachhaltig beeinflussen kann“
Aus der Praxis – Tiefe Seelenarbeit macht mich glücklich
Seither begleite ich Menschen durch ihre persönlichen Krisen, eröffne ihnen neue Sichtweisen und Perspektiven für ein erfüllteres Leben. Ich empfinde es als Geschenk, wenn mich neue Klienten am Ende einer ersten Sitzung fragen: „Darf ich Sie mal drücken?“ – In diesen Augenblicken wird deutlich, wie wertvoll die Seelenarbeit für Menschen ist.